Ist die Geschichte deines Lebens wirklich wahr?

Wie du deine Geschichte umschreiben kannst

Gerade kürzlich ist mir wieder bewusst geworden, wie sehr wir uns beeinflussen lassen von den Selbstbeschreibungen, die wir uns selbst und natürlich auch anderen immer wieder erzählen. Eine Klientin sagte im Coaching achselzuckend zu mir: „Ich bin halt zu gutmütig.“

Was sie damit eigentlich ausdrückte: Ich war schon immer zu gutmütig, und ich werde auch in Zukunft zu gutmütig sein (und mich weiter ausnutzen lassen).

Das ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie sehr wir geradezu gefangen sind in diesen Selbstbeschreibungen. Denn weil wir sie uns immer wieder erzählen, erfüllt sich diese Voraussage natürlich ständig. Wer also von sich behauptet, „zu gutmütig“, „schüchtern“, „chaotisch“ oder sonstwas zu sein, wird sich und dem Rest der Welt immer wieder aufs Neue beweisen, dass das so ist …

Nun gibt es aber Menschen, die durch Coaching oder Training oder einfach durch aufmerksame Selbstbeobachtung und Experimente mit neuen Verhaltensweisen heute von sich sagen können: „Ich war lange zu gutmütig, aber heute kann ich mich besser abgrenzen!“ Oder „Ich war die klassische kreative Chaotin, aber heute habe ich feste Routinen, die mir bei meiner Tätigkeit helfen.“

What's your story?Das heißt, auch bei dir könnte es sein, dass du dir eine Geschichte über dich selbst erzählst, die entweder schon lange nicht (mehr) stimmt oder die du tatsächlich verändern kannst. Ich habe zum Beispiel irgendwann gemerkt, dass ich meine Geschichte „Ich bin ein Schisser und trau mich nix!“ neu geschrieben hatte und mich jetzt als mutig bezeichne! Hier kannst du nachlesen, wie es dazu kam.

Wie kannst du dir selbst auf die Schliche kommen? Ganz einfach: Welche Gründe findest du dafür, dass du ein bestimmtes Ziel immer noch nicht erreicht hast?

  • Vielleicht verdienst du ja nicht genug Geld. Richtig, du konntest ja noch nie mit Zahlen umgehen … Kann sein, dass das wirklich stimmt. Kann aber auch sein, dass es bequemer ist, dir das weiter zu erzählen. Weil es mit Arbeit verbunden sein könnte, wenn du dir diese Annahme mal etwas genauer anschauen würdest.
  • Vielleicht wiegst du immer noch zu viel? Du bist eben undiszipliniert und schaffst es nicht regelmäßig ins Fitness-Studio. Klar, das macht dich auch nicht glücklich, aber es entlastet dich zumindest für den Moment …

Wie wäre es, wenn du anfangen würdest, dir selbst eine neue Geschichte zu erzählen? Wie du heldenhaft den Willen aufbringst, endlich das zu erreichen, wovon du schon lange träumst? Wie du Gefährten findest, die dich dabei unterstützen? Und wie du nebenbei noch viele weitere Heldentaten vollbringst?

Das klingt so einfach, sagst du. Aber es ist doch sooo schwer!

Mag sein. Aber persönliche Entwicklung hat ihren Preis. Sorry! 🙂

 

Dieser Artikel hat dir gefallen? Dann freu ich mich, wenn du ihn teilst. Am einfachsten geht das über die Buttons oben über dem Artikel.

Willst du auch in Zukunft keine interessanten Artikel mehr verpassen? Dann melde dich gleich an für meine ImpulsPotenziale und sichere dir dein Geschenk: meinen Gratis-E-Mail-Kurs „Mein unternehmerisches Selbstbild“.

2 Kommentare zu „Ist die Geschichte deines Lebens wirklich wahr?“

  1. Sehr guter Artikel! Ich denke auch schon länger darüber nach, dass solche immer wieder erzählten Geschichten allmählich ein Eigenleben entwickeln, und das nicht immer positiv. Leider, das habe ich festgestellt, tragen dann auch Therapien und Coachings dazu bei, solche Selbstbilder zu verfestigen: weil man die einmal als „wahr“ erkannte Geschichte dort eben immer wieder erzählt: „Meine Eltern sind nie auf mich eingegangen, deshalb habe ich ein schwaches Selbstbewusstsein entwickelt.“ „Ich war als Kind ein Außenseiter, deshalb habe ich mich auf Bücher konzentriert und bin anderen gegenüber oft gehemmt.“ Und die meisten Therapeuten greifen so etwas freudig auf und machen das zum Ausgangspunkt ihrer Arbeit, weil es ja auch schlüssig klingt.
    Dein Vorschlag, einfach eine andere Geschichte zu entwickeln, klingt erst mal ganz einleuchtend – ich könnte mir aber vorstellen, dass die es ganz schön schwer haben dürfte, gegen eine jahr(zehnte)lang verfestigte Autobiografie anzukommen. Ich frage mich, ob es nicht Ansätze jenseits der sprachlichen/erzählerischen Ebene gibt, etwas zu verändern. Manche sagen ja, dass man beim Theaterspielen alternative Handlungsweisen und Rollen erproben kann. Vielleicht kann so was helfen?

  2. Hallo Sabine, danke dir! Und du hast Recht, solche Geschichten zu verändern, ist nicht immer einfach, und manchmal braucht es dazu professionelle Unterstützung von Coaches und Therapeuten, die sich damit auskennen ;-). Rollenspiele sind auch eine Möglichkeit. Ich habe gerade kürzlich auch über die Macht des So-tun-als-ob geschrieben: https://www.heide-liebmann.de/staging/blog/2017/08/die-macht-des-so-tun-als-ob/ Vielleicht gibt dir das auch noch mal ein paar Impulse.

    Liebe Grüße
    Heide

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen