Kein Scherz: Das amerikanische Unternehmen BigString hat eine Marktlücke entdeckt. Wer seine Mails über deren Server verschickt, kann sie zu jedem Zeitpunkt zurückrufen, dafür sorgen, dass sie sich innerhalb einer voreingestellten Zeit selbst zerstören oder Weiterleitungen an definierte Adressen untersagen. Jeder, der schon einmal aus Versehen eine Mail an den falschen Empfänger geschickt hat, den der Inhalt wirklich nichts anging, kann nachvollziehen, wie nützlich so ein Service sein könnte. Der Trick dabei ist, dass man natürlich keinen Zugang zum Postfach des Empfängers hat. Aber jede Mail wird auf dem BigString-Webserver abgelegt und kann dort verändert werden. Der Empfänger hat dann zwar noch die E-Mail selbst im Postfach mit der Betreffzeile. Aber im Inhalt steht dann, dass der Inhalt gelöscht oder verändert wurde ;-). CEO Darin Myman erklärt im abc-Interview die weiteren Vorteile seines neuen Dienstes.
Ich muss gestehen, ich schwanke zwischen „wow!“ und stirnrunzelndem Amüsement. Was meinen Sie, ist das wirklich sinnvoll? Brauchen wir die Möglichkeit, unsere E-Mails auch nach dem Versenden noch kontrollieren zu können?
Der Vorteil beim Schreiben von E-Mails oder Briefen ist doch gerade, dass man sich Zeit nehmen kann, über seine Worte und Inhalte nachzudenken. Ich finde den Service idiotisch. Aber sich Zeit nehmen, scheint für so manche Leute ein Problem zu sein. Und damit ein Geschäft.
Ja, das stimmt. Insofern: als Geschäftsidee clever, denn es existiert ein Markt dafür. Aber nutzen würde ich so einen Service wahrscheinlich auch nicht.