Wieso organische Positionierung ein Transformationsprozess ist
Kürzlich hatte ich ein interessantes Gespräch mit einem Kollegen, bei dem es um meine eigene Positionierung ging, um größere Sichtbarkeit und wie ich mehr Kund*inn*en gewinnen kann.
Sein Standpunkt: Du hast mit deinem Fokus auf Positionierung ein super Thema, so viele Coaches und kreative Solo-Selbstständige rennen da draußen rum, die eine gute Positionierung brauchen. Was dir fehlt, ist eine funktionierende Strategie!
Wie innen, so außen
Ich habe das mal ein bisschen sacken lassen und merkte: Ja, eine funktionierende Strategie wäre fein. Einerseits. Aber ich habe nun wirklich schon diverse Strategien getestet, und ich kann mich einfach nicht dazu motivieren, nach strategischen Gesichtspunkten zu posten, zu bloggen oder live zu gehen. So ticke ich einfach nicht. Das strengt mich auf Dauer entsetzlich an, was natürlich spürbar wird nach außen, und die unterschwellige Botschaft ist dann: Ich kann erzählen, was ich will, aber irgendetwas stimmt nicht. Wie innen, so außen. Ich kann keine Strategie verkaufen, die ich selbst nicht lebe.
Ich glaube, deshalb haben bei mir immer nur „Strategien“ funktioniert, die vielleicht kurzlebig waren, dafür aber getragen von einer unbändigen Energie, weil ich das jetzt wirklich wollte! Weil mir das Freude machte und diese Freude sich auch mitteilte.
Transformation statt klassischer Positionierung
Während ich also über dieses Gespräch nachdachte, wurde mir auch klar, warum ich mich nicht mehr so wohl fühle, wenn ich erzähle, dass ich als Coach vor allem im Bereich Positionierung tätig bin. Denn das stimmt ja so gar nicht mehr. Beziehungsweise: Ja, eine stimmige Positionierung ist sehr oft das Ergebnis einer Zusammenarbeit mit mir. Aber nicht, weil das für mich im Fokus steht.
Mir geht es darum, die Energie freizusetzen, die oft gebunden ist in irgendwelchen überholten Annahmen oder lange gehegten Überzeugungen. Ich unterstütze meine Kund*inn*en dabei herausfinden, was sie daran hindert, ihr volles Potenzial zu leben. Und dann helfe ich ihnen, diese Widerstände aus dem Weg zu räumen bzw. sie zu integrieren. Weil so nämlich echte Transformation passiert. Und dann stellt sich auch die innere Klarheit ein, die so wichtig ist für eine stimmige Positionierung, die echte Strahlkraft entfaltet.
Wenn diese Energie wieder da ist und zur Verfügung steht, dann erledigt sich das Thema Positionierung oft fast von selbst. Wir drehen dann nur noch an dem ein oder anderen Stellschräubchen, und natürlich kann man sprachlich immer noch ein Schippchen drauflegen, um den Fokus wirklich knackig auf den Punkt zu bringen.
Authentizität schafft Vertrauen
Aber die eigentliche Arbeit passiert innen, in der Auseinandersetzung mit sich selbst. Ich beobachte da draußen immer wieder, dass Leute plötzlich durchstarten, die ich vorher nie auf dem Schirm hatte. Und in den allermeisten Fällen sind das Menschen, die sich zeigen mit ihren Themen, mit ihren Fragen und Zweifeln. Es sind in der Regel Leute, die ihre Widerstände kennen, sie angehen und keine Hochglanz-Abziehbildchen präsentieren. Genau diese Authentizität macht sie nahbar. Sich in dieser Weise zu zeigen, lädt ein zur Identifikation, es bietet Brücken an, baut Beziehung auf.
Positionierung als organischer Prozess
Ich glaube, in diesem Transformationsprozess ist die Positionierung als Coach oder kreative Solo-Selbstständige dann irgendwann wirklich „nur noch“ eine wunderbare Nebensache, die sich organisch ergibt, am Ende aber umso glaubwürdiger ist. Widerstände sind in meinem Verständnis sehr oft Wegweiser: Wogegen wir uns am meisten wehren, darin liegt oft das größte Potenzial verborgen. Deshalb ist es so wertvoll, sich das immer wieder bewusst zu machen und sich aktiv damit zu beschäftigen.
Dass ich das für mich nochmal so klar erkennen konnte, war die wahre Einladung in diesem Gespräch mit dem Kollegen, und ich bin richtig dankbar dafür! Denn während ich diesen Artikel geschrieben habe, merkte ich richtig, wie ich wieder in meine Energie kam. Das ist für mich immer ein untrügliches Zeichen dafür, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Und dann ergibt sich auch meine Strategie ganz organisch, weil ich dann plötzlich unendlich viele Ideen habe.
Wie sind deine Erfahrungen mit einer authentischen und organischen Positionierung, die auch transformierend wirkt?