Was Integrität mit Dranbleiben zu tun hat

Und wieso du dir gegenüber ein echtes Commitment eingehen solltest

Integrität und Dranbleiben haben mehr miteinander zu tun als man auf den ersten Blick vermuten würde. Darum geht es in diesem Artikel.

  • Hast du dir schon mal über den Wert „Integrität“ Gedanken gemacht?
  • Was gehört für dich alles dazu?
  • Und würdest du dich für einen integren Menschen halten?

Ich verrate dir, was Integrität für mich alles beinhaltet:

Zunächst einmal bedeutet das, dass ich für meine Meinung einstehe, auch wenn das manchmal unbequem ist. Gleichzeitig bin ich aber auch bereit, mir die Gegenseite anzuhören, und wenn mich die Argumente überzeugen, kann ich auch einlenken.

Wichtiger beim Thema Integrität ist mir aber der Aspekt der Zuverlässigkeit und Verbindlichkeit: Wenn ich Zusagen treffe, halte ich sie auch ein. Ich möchte gerne, dass andere Menschen wissen, dass sie sich auf mich verlassen können. Es ist mir sehr unangenehm, wenn ich doch einmal dagegen verstoße. Ich spüre das richtig körperlich, und von dem schlechten Gewissen will ich gar nicht reden.

Allerdings gab es lange einen Bereich in meinem Leben, in dem ich es mit der Verbindlichkeit nicht so genau nahm. Und da ging es in erster Linie um mich selbst: Viele Versprechen, die ich mir selbst gab, habe ich auf Dauer nicht eingehalten. Und meist ist es mir gelungen, mir das irgendwie schönzureden oder Gründe zu finden, warum ich bestimmte Vorhaben nicht so umgesetzt habe wie eigentlich geplant.

Kennst du dieses Phänomen auch? Anderen Menschen gegenüber sind wir zuverlässig, aber uns selbst gegenüber lässt diese Verbindlichkeit schlagartig nach. Bei mir war es jedenfalls so, dass es mir scheinbar wichtiger war, vor anderen gut dazustehen als vor mir selbst.

Wie du dir vorstellen kannst, war diese Erkenntnis unangenehm, und sie heute hier so öffentlich zu äußern, macht auch nur bedingt Freude. Aber damit sind wir wieder bei der Integrität: Walk the talk, wie es so schön heißt. Wenn ich mit einiger Glaubwürdigkeit über Integrität sprechen will, sollte ich besser meine eigenen Erfahrungen mit einbringen.

Integrität erleichtert Entscheidungen

Heute treffe ich nur noch Entscheidungen für mein Leben, bei denen ich ganz sicher bin, dass ich sie umsetzen kann. Statt mir 1.000 Dinge vorzunehmen, die ich dann doch nicht schaffe, überlege ich mir genau, was ich wirklich will.

Da ich ein eher spontaner Mensch bin, der sich schnell verführen lässt und sehr viele Impulse aufnimmt, die ja alle irgendwie reizvoll sind, war das für mich ein echter Lernprozess: Nicht immer dem ersten Impuls nachgeben und gleich beschließen, dass ich das auch machen will. Sondern die berühmte Nacht darüber schlafen und nochmal nachspüren: Ist das wirklich meins? Und bin ich entschlossen genug, das wirklich in die Tat umzusetzen?

Erst wenn ich auf diese Frage ein klares Ja empfange, treffe ich die Entscheidung. Und dann bleibe ich wirklich dran. So entstehen zum Beispiel seit einiger Zeit meine Bücher. Erst war es nur eine Idee, dann habe ich ein klares Commitment getroffen und eine neue Gewohnheit daraus gemacht: meine Schreibzeit am Morgen. Daraus sind inzwischen zwei Bücher entstanden, ein drittes schreibe ich gerade. Wenn ich eine Pause vom Bücherschreiben brauche, schreibe ich stattdessen Blogartikel.

Orang Utan Baby hangelt sich an einem Seil entlang
©depositphotos.com/photomaru

Dranbleiben bedeutet Commitment mir selbst gegenüber

Während ich gerade an diesem Artikel arbeite, merke ich, wie dankbar ich für diese Erfahrung bin. Denn dadurch konnte ich lernen, echte Integrität zu erfahren und in mein Leben zu bringen. Das hat etwas an meiner inneren Haltung verändert.

Ich weiß jetzt, dass ich sehr viel mehr umsetzen kann als ich früher dachte – wenn ich mich festlege und damit eine Verpflichtung mir selbst gegenüber eingehe. Wenn ich dieses Commitment halte, gibt mir das ein wirklich gutes Gefühl. Weil ich mir damit zeige, dass ich mich selbst und meine Vorhaben ernst nehme.

Wenn ich so darüber nachdenke, dann war der tiefe Wunsch nach Integrität wahrscheinlich ein ganz wichtiger Beweggrund dafür, dass ich damals angefangen habe, mich mit Erfolgsgewohnheiten zu beschäftigen. Ich war es so leid, mir selbst nicht trauen zu können und immer wieder die Erfahrung zu machen, dass ich mir selbst gegebene Versprechen nicht einhielt. Ich wollte dafür eine Lösung finden.

Wie fühlt sich Integrität für dich an? Hast du das Gefühl, dass du dir selbst gegenüber integer bist? Ich freue mich über deine Kommentare.

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