6 Kommentare zu „16. Imperativ“

  1. „Der Weg ist da, wo die Angst ist!“ – eine meiner Lieblingsweisheiten (indianisch).

    Ja! Nicht weglaufen, nicht um jeden Preis ignorieren, nicht ablenken oder die Augen zukneifen…………

    besser ist: Hinsehen, aushalten, still werden und hören, was mir die Angst zu sagen hat. Sie kommt nämlich nicht einfach so – sie hat immer eine Botschaft für uns, die – wenn wir uns trauen hinzuhören – immens wertvoll sein kann!

    Ich wünsche mir, dass wir dieses Thema mehr aus der Tabuzone holen! Dass wir die „Tschakkaa“-alles-ist-easy und wir-sind-die-Stärksten Attitüde nicht länger mitmachen, sondern dazu stehen, dass wir hin und wieder einfach eine Scheiss-Angst haben. Lasst uns dazu stehen und vor allem: Lasst uns darüber reden!!
    Wenn wir sehen, dass es anderen auch so geht – dann trägt sichs leichter!

    Und es bietet sich natürlich förmlich an,auf mein Buch hinzuweisen: Angstfrei arbeiten. Selbstbewusst und souverän im Job. C.H. Beck Verlag :-))
    Da gehts sehr viel um Ängste im Berufsalltag und wie wir ihnen gut begegnen können.

    Danke Heide – wieder einmal!! – für deine so wichtigen und guten Imperative!

    Herzliche Grüße und frohe Ostern,
    Bettina Stackelberg

  2. Liebe Bettina,

    ich kenne den Spruch auch als „Wo die Angst ist, da geht’s lang!“ Für mich hat sich das immer wieder bestätigt in meinem Leben. Wovor ich mich am meisten gefürchtet habe, da warteten die wertvollsten Lernerfahrungen auf mich. Weshalb ich heutzutage von mir behaupten darf, dass es relativ wenig gibt, wovor ich wirklich Angst habe. Aber dafür jede Menge Referenzerfahrungen dafür, dass Angst tatsächlich ein ausgezeichneter Wegweiser ist.

    Angst ist normal. Ohne Angst hätten wir bei der Evolution keine Chance gehabt. Die Frage ist – wie immer – nur, wie wir damit umgehen.

    Dir auch frohe Ostern!

  3. Hallo Verena,

    das stimmt, was für die Angst gilt, trifft im Grunde auch auf alle anderen „unangenehmen“ Gefühle zu. Alle starken Emotionen sind erstens überlebenswichtig und zweitens gute Hinweise darauf, was gerade „dran“ ist. Ich denke, es geht immer darum, sich nicht mit dem Gefühl zu identifizieren, denn dann lasse ich zu, dass das Gefühl mich bestimmt. Wenn es mir jedoch gelingt, das Gefühl wahrzunehmen und zu akzeptieren, dann kann ich auch den nächsten Schritt tun: mich zu fragen, was es für mich bedeutet. Und ich kann dann entscheiden, wie ich mich verhalten will. Danke für deinen Impuls!

  4. Hallo,

    vor einiger Zeit stand ich vor der Entscheidung, ob ich in das Heimatland meines Freundes auswandern soll oder nicht. Ich hatte riesengroße Angst davor und habe es letztendlich nicht gemacht. Jetzt frage ich mich oft, ob das der falsche Weg war und ich bereue es auch, mich nicht überwunden zu haben. Wäre also der Schritt ins Ausland genau der richtige gewesen, weil er mir so viel Angst gemacht hat? Also so wie Heide schrieb, dass mir die Angst eigentlich den Weg gewiesen hat? Oder wollte die Angst mir etwas sagen und mich warnen? Ich weiß immer noch nicht, was der richtige Weg gewesen wäre…

    Liebe Grüße

  5. Hallo Stephanie, über vergangene Entscheidungen nachzugrübeln, ist sinnlos, denn du kannst sie nicht mehr ändern. Aber was du tun kannst ist, dich zu fragen, was du aus dieser Erfahrung für das nächste Mal lernen kannst: Vielleicht doch mal über den Schatten springen und den Schritt ins Unbekannte wagen? Nur dann wirst du erfahren, welche Ressourcen und Kräfte du mobilisieren kannst, wenn es wirklich zählt.

    Ich glaube, es gibt keine „falschen“ oder „richtigen“ Entscheidungen, sondern immer nur verschiedene Arten, wie man mit seinen Entscheidungen umgeht: Du hast entschieden, nicht ins Ausland zu gehen – nun lebe mit den Konsequenzen und akzeptiere sie. Und frage dich bei der nächsten größeren Entscheidung, wo du die Angst wieder spürst, ob du diesmal vielleicht etwas anderes als den gewohnten Weg ausprobieren möchtest.

    Natürlich will deine Angst dich immer warnen, dafür ist sie da. Sie warnt uns vor dem Unbekannten, denn das ist ja potenziell tatsächlich gefährlich. Die Frage ist, ob das Unbekannte so gefährlich ist, dass wir dabei unser Leben riskieren … Denn das tun wir in den allermeisten Fällen nicht. Schon Erich Kästner wusste allerdings „Seien wir ehrlich: Das Leben ist immer lebensgefährlich.“ 🙂

    In diesem Sinne alles Gute bei deinen weiteren Entscheidungen.

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