Die Entkatastrophierung von Krisen

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Texterkollegin Annette Schelb von der Textmafia schickte mir ihren Beitrag zur Mutmacher-Blogparade als Gastbeitrag

Liebe Heide, liebe Mutmach-BloggerInnen,

Wie ich mit Krisen umgehe? Indem ich sie „entkatastrophiere“.
Und mich ihnen möglichst konkret, realistisch und strategisch stelle, ohne irgendwelche Engel, Botschaften ans Universum oder von ganz weit hergeholte Verknüpfungen zu bemühen.

Um mir einen Überblick über die Situation zu verschaffen, stelle ich mir ein paar Fragen, die ich schriftlich formuliere (am besten auf einem möglichst großen Blatt Papier, noch besser: an einem Flipchart) bzw. „mindmappe“, sodass ich nach meiner ganz persönlichen Krisensitzung eine Art buntes Skript mit manchmal sehr interessanten Verknüpfungen vor mir sehe, die ich erkennen und benennen kann. Insbesondere dann, wenn ich auch noch Bilder – (symbolisch dargestellte) ganz persönliche Assoziationen, Gefühle, Träume, Ideen usw. –  aufs Papier gesetzt und verschiedenfarbige Stifte zur Veranschaulichung verwendet habe …

Hauptstränge

  1. Negativer Strang (in roter Farbe): Was ist das Schlimmste, das mir passieren kann? Wie könnte sich das Leben nach dieser ungenutzten Krise anfühlen? Was kann ich alles dafür tun, damit ich mich nach dieser Krise so richtig schlecht fühle? Und wie „profitiere“ ich davon?
  2. Positiver Strang (in blauer Farbe): Was ist das Beste, das ich erreichen kann? Wie könnte das Leben nach dieser konstruktiv genutzten Krise aussehen? Was kann ich alles dafür tun, dass diese Krise eine persönliche Herausforderung wird, die ich realistischerweise auch bewältigen kann? Und was ist meine Belohnung?

Nebenfragen

Ist es existenziell wichtig für mich, an Menschen oder Situationen festzuhalten, die mit der Krise zusammenhängen?

Falls ja: Wie kann ich meine Einstellung und damit die ganze Situation – zumindest für mich – positiv verändern?

Falls nein: Ist es sinnvoll, (weiterhin) Energien zu investieren, um einen möglicherweise unguten Status Quo zu „halten“ – oder ist es sinnvoller, neue Wege (notfalls allein) zu gehen?

Zu allen Punkten bilde ich Nebenstränge, die ich dann immer weiter “raffiniere“.

Und natürlich betreibe ich die „persönliche Qualitätssicherung“:

Welchen Anteil habe ich an einer Situation? Möchte ich bestimmte Kompromisse machen? Was kann / möchte ich beim nächsten Mal anders und vielleicht besser machen, ohne meine Authentizität zu verlieren? Falls ich überhaupt noch einmal in bestimmte Situationen kommen möchte …

Auch hier notiere und bündele ich ggf. Gedanken und Vor-Entscheidungen, die ich dann weiter verfeinere.

Zum Schluss stehen Ergebnisse auf dem Papier, die in der Regel bestimmte Entscheidungen und ein „Phasen-Leitmotiv“ quasi wie von selbst liefern: Was möchte ich in dieser Situation und warum? Wie könnte die neue Lösung aussehen und welche Konsequenzen wird sie voraussichtlich zeitigen? Wie sehen die Meilensteine auf meinem Weg aus (Festlegung der Prioritäten, Zeitmanagement, Kontaktpersonen  …)?

Für mich ist das DIE Krisenbewältigungsmethode. Ich wünsche allen ein erfolgreiches neues Jahr.

1 Kommentar zu „Die Entkatastrophierung von Krisen“

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