Was Twitter mir wirklich bringt

Bestandsaufnahme und Ausblick nach 6 Monaten Twitterei

Der Microbloggingdienst wird ja ohne Ende gehypt, aber es mehren sich auch die kritischen Stimmen, die zu Recht fragen, was Twitter hierzulande in punkto Marketing oder gar Umsatzsteigerung tatsächlich bewirken kann. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir gerade erst damit beginnen, das Potenzial von Twitter zu nutzen.

Noch gibt es in Deutschland zu wenig aktive Nutzer, aber es werden täglich mehr. Deshalb glaube ich daran, dass die „Early Adopters“, die sich jetzt mit der Thematik auseinander setzen, aus Twitter tatsächlich eine Menge herausholen können. Was das sein könnte, ist schlicht …

Eine Frage der Erwartungen

Ob man mitzwitschert oder nicht, sollte man sich gut überlegen, damit man auch mit realistischen Vorstellungen an die Sache herangeht. Einfach loszulegen, kann eine interessante Möglichkeit sein, sich dem Thema anzunähern. Aber irgendwann sollte jeder sich die Frage stellen, was er mit Twitter bezweckt. Ein Tool zur Umsatzsteigerung ist es nämlich nicht unbedingt, es sei denn, man heißt Dell.

Oder man geht strategisch an die ganze Sache heran und überlegt sich genau, was man seiner Zielgruppe über Twitter anbieten kann, das sie anderswo nicht bzw. nicht so schnell oder so günstig bekommt.

Genau an diesem Punkt bin ich zurzeit selbst. Vor einem halben Jahr habe ich angefangen zu twittern, völlig unbedarft, aber mit wachsender Begeisterung. Folgende Punkte lernte ich an Twitter schnell zu schätzen:

  • die rasche Kommunikation in Echtzeit mit Menschen, die ich bereits kannte
  • die Möglichkeit, in kurzer Zeit weitere Menschen kennen zu lernen, die sich in meinem Umfeld tummelten bzw. über meine Interessen twitterten
  • die Unterstützung, die ich bereitwillig erhielt, wenn ich Fragen ins Twitterversum schickte
  • die zusätzliche Möglichkeit, mein Blog zu promoten (die Leserzahl hat sich verdoppelt, seit ich twittere!)
  • die Tatsache, dass auch meine Kontakte bei Xing sich rasant vermehren durch Twitter-Follower
  • so viele interessante Tipps und Hinweise zu meinen Kernthemen, dass ich zeitweise mit dem Lesen gar nicht mehr nachkam …

Andererseits habe auch ich nur ein begrenztes Zeitbudget. Und auch wenn ich ganz eindeutig der Meinung bin, dass man fehlendes Budget durch Engagement und Kreativität ausgleichen kann und muss: Zwischen meinen Blogs, Xing, Facebook und Twitter hin- und herzuhüpfen, verlangt schon eine Menge Disziplin. Ich merke mehr und mehr, dass es mir nicht mehr genügt, einfach so drauflos zu twittern, sondern ich frage mich, wo das alles eigentlich hinführen soll. Mit anderen Worten:

Ich brauche einen Plan!

Deshalb fragte ich mich:

  • Was genau willst du mit dem Twittern erreichen?
  • Was ist das übergeordnete Ziel?
  • Wo lässt sich Twitter noch besser als bisher mit deinen bisherigen Kommunikationsmaßnahmen verknüpfen?
  • Welche Ideen hast du, um über Twitter mittelfristig auch Kunden zu gewinnen?

Auf diese Fragen habe ich vorläufige Antworten gefunden:

1. Ich habe mehrere Ziele:

    • Ich will bekannter werden. Das gelingt schon ganz gut mit bald 1.400 qualifizierten Followern (ich nehme ja nicht jeden 😉 ).
    • Ich will mein Blog promoten, was ebenfalls bereits gut funktioniert. Neue Artikel twittere ich sofort, und das zahlt sich ingesamt aus.
    • Ich will erforschen, wie sich Twitter als Marketinginstrument für Trainer, Coaches und Berater nutzen lässt. An diesem Punkt bin ich gerade und überlege …

      2. Das übergeordnete Ziel ist definitiv: Kundengewinnung und damit Mehrumsatz. Auch wenn ich das nette Plaudern durchaus genieße, aber ich twittere nicht aus Jux und Dollerei. Dafür ist mir meine Zeit zu schade.

      3. Zur besseren Verknüpfung mit meinen anderen Kommunikationsmaßnahmen fällt mir ein, dass ich für den Advent wieder eine Aktion auf meinem Blog plane – demnächst mehr dazu 🙂 . Das ließe sich mit Twitter sicher gut promoten und unterstützen. Überhaupt könnte es sinnvoll sein, Blog und Twitter stärker als bisher miteinander zu kombinieren, z. B. mit besonderen Angeboten für meine Follower … Daran denke ich gerade weiter.

      4. Tja, und ein paar weitere Ideen habe ich natürlich auch noch ausgebrütet, aber die werden hier noch nicht verraten!

      Vielleicht hilft diese Liste ja auch dir dabei weiter, deinen Umgang mit Twitter, deine Erwartungen und Pläne noch mal genauer zu fassen. Sonst denke ich auch gerne mit dir zusammen weiter darüber nach.

      6 Kommentare zu „Was Twitter mir wirklich bringt“

      1. Hallo Heide,

        nur eins darf man nicht vergessen, wenn man oeffentlich so rum zwitschert, wird man um jeden Beitrag glaessernd. HR’s kennen das Internet auch 😉

        Gruss
        Siegi

      2. Hallo Siegi, völlig richtig. Ich plädiere daher auch immer dafür, durchaus persönlich, aber nie privat zu werden in meinen Tweets und überhaupt im öffentlichen Netz. Steht alles in meinem Twitter-Guide 😉 .

      3. Heute 23.11.:
        Wie der Mediendienst „Meedia“ berichtet, haben Marktforscher einen Rückgang bei den Zugriffen auf Twitter festgestellt. Demnach musste der Dienst in den Monaten September und Oktober ein Minus von 27,8 Prozent verkraften.

      4. Danke Heide, toll wie Du das auf den Punkt bringst! Mit einer Fokussierung auf sein Kernthema ist Twittern eine spannende Sache und macht viel Spaß. Die Frage ist nur: WER liest das wirklich ….? Im Moment sind noch viele Freaks unterwegs, ich bin neugierig, ob sich Twitter durchsetzen wird.
        Ich werde bis Weihnachten passend zu meinem Thema Geldcoaching täglich wert-volle Geschenke twittern, die (fast) nichts kosten 🙂

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